Presseinformation Nr. 20/2007, Mühlacker, 4. Dezember 2007

Neue Fahrpläne und neue Ticketangebote

Am kommenden Sonntag, 9. Dezember, findet der europaweite Fahrplanwechsel im Bus- und Bahnverkehr statt. "Zwischen Karlsruhe, Pforzheim, Mühlacker und Stuttgart gibt es keine gravierenden Fahrplanänderungen", beurteilt Matthias Lieb, Landesvorsitzender des Umwelt- und Verbraucherverbandes Verkehrsclub Deutschland (VCD) den neuen Fahrplan. Positiv ist, dass die DB AG endlich auf die Fahrgastbeschwerden bezüglich überfüllter Züge reagiert und wenigstens am Wochenende mehr Sitzplätze sowohl in den IRE-Zügen zwischen Stuttgart und Karlsruhe (5. Wagen) als auch bei den Spätverbindungen ab 21 Uhr anbietet. Dennoch ist angesichts der vollen Züge und dem Dauerstau auf der Autobahn auch montags bis freitags eine Aufstockung des Zugangebotes dringend erforderlich. Die Landesregierung hatte auf Anfrage erklärt, dass die Fahrgastzahlen zwischen 2002 und 2007 auf der Strecke Stuttgart - Karlsruhe um 104% gestiegen sind, d.h. sich mehr als verdoppelt haben - damit ist aus VCD-Sicht der Handlungsbedarf für die Aufstockung des Fahrplanangebotes nachgewiesen. Der VCD hatte im Sommer ein Konzept zur kostengünstigen Verbesserung des Fahrplanangebotes vorgestellt, leider aber von der DB AG bislang noch keine Antwort erhalten.

Negativ aus Sicht von Pforzheim und Mühlacker ist hingegen der Wegfall des Früh-IC, Pforzheim ab 5:12, Mühlacker ab 5:21 Richtung Stuttgart. Durch eine neue Linienführung über Bruchsal konnte die Verbindung zumindest ab Vaihingen/Enz erhalten werden - mit Stadtbahn-Anschluss von Pforzheim und Mühlacker.

Bessere Busverbindungen gibt es von Mühlacker nach Wiernsheim sowie von Pforzheim über Niefern nach Wiernsheim. Damit bestehen neu erstmals günstige Verbindungen von Mühlacker nach Öschelbronn (Klinik) über Niefern (Busanschluß Niefern-Vorort).

Das neue Regio-Ticket Baden-Württemberg der DB für Gelegenheitsfahrgäste verbilligt Fahrten bis 50 Kilometer Entfernung. Eine Hin- und Rückfahrt z.B. von Mühlacker nach Stuttgart kostet damit 10 EUR - gegenüber dem derzeitigen Normalpreis von EUR 15,80 eine deutliche Ersparnis. Dafür kann die Fahrkarte montags bis freitags erst ab 9 Uhr genutzt werden und gilt nur in den Zügen des Nahverkehrs - d.h. auch im schnellen IRE. "Das neue Angebot ist ein erster Schritt in die richtige Richtung", kommentiert Matthias Lieb das neue Angebot, allerdings bewerbe die DB die Fahrkarte als verbundgrenzüberschreitendes Angebot: "Es bleibt deshalb unverständlich, wieso die Fahrkarte dann nur in den DB-Zügen, nicht aber im Anschluß-Bus oder der Straßenbahn/U-Bahn gelten soll - wie dies beim Baden-Württemberg-Ticket der DB ja üblich ist", kritisiert Matthias Lieb die Tarifbestimmungen des neuen Angebotes. Der VCD fordert wie in Nordrhein-Westfalen einen Landestarif, der es ermöglicht, mit einem Fahrschein von Haltestelle zu Haltestelle auch über die Verbundgrenzen fahren zu können.

Ausgewählte Relationen für das Regio-Ticket Baden-Württemberg:

• Pforzheim - Ludwigsburg,
• Mühlacker - Stuttgart,
• Vaihingen/Enz - Heilbronn,
• Mühlacker - Calw,
• Illingen - Bad Cannstatt
• Karlsruhe - Schwetzingen
• Bretten - Bad Liebenzell

gültig montag bis freitags ab 9 Uhr, am Wochenende ganztags

Preis für Hin- und Rückfahrt für eine Person in Zügen des Nahverkehrs 10 EUR, beim Kauf am Automaten; 12 EUR beim Kauf am Schalter.