Presseinformation Nr. 12/2007, Mühlacker, 14. August 2007

Optimierter Zugfahrplan ermöglicht 30-Minuten-Takt

Fahrgäste in den Interregio-Express-Zügen (IRE) zwischen Stuttgart und Karlsruhe klagen immer häufiger über fehlende Sitzplätze. "Früher waren die Züge nur im Berufsverkehr überfüllt, heute findet man oft auch am Wochenende keinen Sitzplatz", schildert Matthias Lieb, Landesvorsitzender des Umwelt- und Verbraucherverbandes Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. das Problem.

Auf den Fahrplankonferenzen sowie in umfangreichem Schriftwechsel wurde vom VCD gegenüber der DB AG immer wieder die Verstärkung der Züge angemahnt. Auch verschiedene Landtagsabgeordnete hatten sich in den letzten Monaten für ein besseres Sitzplatzangebot in den IRE-Zügen eingesetzt. "Doch konkrete Verbesserungen wurden von der DB nicht zugesagt - man wollte nur in der Fahrplanauskunft die Züge als 'stark besetzt' kennzeichnen", beklagt Matthias Lieb die mangelnde Flexibilität der DB, auf Fahrgastzuwächse und damit auch Zusatzeinnahmen angemessen zu reagieren.

Angesichts der regelmäßigen Überbelegungen der IRE-Züge zwischen Stuttgart, Vaihingen/Enz, Mühlacker, Pforzheim und Karlsruhe und in Anbetracht der ebenfalls überlasteten Bundesautobahn A 8, die im Bereich Pforzheim erst ab 2016 ausgebaut werden soll, hat der VCD ein Fahrplan-Konzept entwickelt, das bessere und schnellere Verbindungen mit mehr Sitzplatzkapazität verspricht und dennoch ohne zusätzliche Loks und Wagen auskommt:

Die von Diplom-Wirtschaftsmathematiker Matthias Lieb erstellte Untersuchung zeigt auf, wie die derzeitigen Überbelegungen in den IRE-Zügen der Relation Stuttgart - Vaihingen/Enz - Mühlacker - Pforzheim - Karlsruhe ohne zusätzliche Investitionskosten gelöst werden können. "Durch Optimierung der Fahrzeugumläufe können mit dem bestehenden Lok- und Wagenpark mehr Verbindungen angeboten werden, die sich zusammen mit den IC-Verbindungen zu einem 30-Minuten-Takt zwischen Stuttgart und Karlsruhe über Pforzheim ergänzen und damit in Karlsruhe auch den jetzt fehlenden TGV-Anschluss herstellen", erläutert Matthias Lieb das Konzept. Durch den besseren Wageneinsatz erhöht sich die Produktivität, durch häufigere Verbindungen sind mehr Fahrgäste zu erwarten, so dass das Angebot eigenwirtschaftlich von der DB umsetzbar wäre.

Eine erste Stellungnahme der DB AG verspricht eine gründliche Prüfung der interessanten Ausarbeitung, sieht jedoch eine Umsetzung schon zum Dezember 2007 als nicht mehr machbar an.

Die vollständige Untersuchung des VCD ist im Internet abrufbar unter pforzheim.vcd-bw.de/themen