VCD fordert neue ÖPNV-Strategie beim Verkehrsverbund: Mehr Fahrgastorientierung oder Integration in Nachbarverbünde
Presseinformation Nr. 19/2015, Mühlacker, 14. Oktober 2015
Angesichts seit Jahren rückläufiger Fahrgastzahlen beim Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis (VPE) bei gleichzeitig steigenden Fahrgastzahlen beim benachbarten Stuttgarter Verkehrsverbund fordert der ökologische Verkehrsclub VCD einen Strategiewechsel beim VPE: "Entweder orientiert sich der VPE stärker am Ziel, neue Fahrgäste zu gewinnen oder es stellt sich die Frage nach einer Integration in die benachbarten Verbünde KVV und VVS", erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb, der schon lange sehr kritisch den Tarifdschungel von 22 unterschiedlichen Verbünden in Baden-Württemberg beobachtet.
Der VCD hat sich unmittelbar vor der Aufsichtsratssitzung am 15. Oktober an den Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim sowie an den Landrat des Enzkreises als den Aufsichtsratsvorsitzenden bzw. stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden des Verkehrsverbundes gewandt, um angesichts stark überproportional steigender Fahrpreise für Gelegenheitsfahrgäste (Steigerung des Preises der Gruppentagesnetzkarte um 80% innerhalb von 7 Jahren) bei gleichzeitig deutlichen Rückgängen bei den Fahrgastzahlen und Fahrplanstreichungen für eine neue ÖPNV-Strategie zu werben, die die Fahrgastinteressen in den Vordergrund rückt und nicht das Bestehen eines eigenständigen Verbundes.
"Wenn für den Fahrgast der Tarif des Nachbarverbundes geeigneter ist, wie z.B. der VVS-Tarif im Heckengäu, darf nicht die Existenzberechtigung des VPEs als Ablehnungskriterium im Vordergrund stehen", kritisiert der VCD-Landesvorsitzende die bisherige Verwaltungsmeinung, die Verbesserungen für die Fahrgäste durch unplausible Annahmen bewusst so teuer darstelle, dass sie von den Kreisräten abgelehnt würden.
Anlage: VCD-Brief an OB Hager und Landrat Röckinger
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