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Stuttgarter S-Bahn bis Mühlacker?

Presseinformation Nr. 21/2013, Mühlacker, 6. November 2013

VCD sieht Licht und Schatten im Vorschlag des Verband Region Stuttgart

Wird die Stuttgarter S-Bahn zukünftig bis nach Mühlacker ver­län­gert? Eine neue Studie im Auftrag des für die Stuttgarter S-Bahn zu­ständigen Verband Region Stutt­gart (VRS) ergab für eine S-Bahn-Verlängerung von Bietigheim-Bissingen über Vaihin­gen bis Mühl­acker eine gute Bewertung, wie aus einer Sitzungsvorlage des VRS hervorgeht.

Der ökologische Verkehrsclub VCD sieht allerdings eine Verlängerung der S-Bahn sowohl bis Vaihingen/Enz als auch bis Mühlacker skep­tisch: „Die Fahrzeit von Mühl­acker Richtung Stuttgart und Ludwigs­burg verlängert sich damit gegenüber den heuti­gen Zug­verbindungen. Positiv wäre einzig der von der Stuttgarter S-Bahn bekannte klare Taktfahrplan auch abends und am Wochenende“. Ein weiteres Problem ist aus VCD-Sicht die fehlende Barrierefreiheit, die mit der S-Bahn einherginge: „Für Barriere­freiheit müssten die Bahnsteige auf 96 cm ausgebaut werden, doch zur Sicherstellung des Güter­zugverkehrs können auf dieser Strecke die Bahnsteige nur auf 76 erhöht werden“, erklärt VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb. Ein weiterer S-Bahn-Ausbau würde aus VCD-Sicht somit nur möglich sein, wenn das Stuttgarter S-Bahn-System auf eine niedrigere Fußbodenhöhe umgestellt würde, um sowohl den Belangen des Güter­verkehrs als auch dem Regional- und Fern­verkehr an den Bahnsteigen in Vai­hingen/Enz und Mühlacker zu genügen.

Auf Basis der vorliegenden Studie ist aus VCD-Sicht in den nächsten Monate eine Debatte in den politischen Gremien um das „richtige“ Fahrplankonzept der Zukunft zu führen – dazu sind die Interessen des Landkreises Ludwigsburg, des Enzkreises und der Stadt Pforzheim, des Landes und des VRS zu berücksichtigen, die durchaus unterschiedlich sind.

Grundsätzlich sieht der VCD weiteren Verbesserungsbedarf bei den Zug­verbin­dun­gen Richtung Stuttgart, würde dabei aber eher das schnelle IRE-Zugsystem zu einem 30-Minuten-Takt ausweiten. Denkbar wäre auch – wie vor 20 Jahren schon vom VCD als City-Bahn-Konzept für die Region Stuttgart vorgeschlagen – die RE-Zü­ge statt heute stündlich alle 30 Minuten von Stuttgart bis Mühlacker bzw. Pforz­heim fahren zu lassen und zwischen Bietigheim-Bissingen und Mühlacker bzw. Pforzheim alle Unter­wegs­halte zu bedienen. Damit würde einerseits das Stuttgarter S-Bahn-System, das heute schon an der Kapazitäts­grenze fährt, nicht noch weiter belastet werden und gleichzeitig schnelle Verbindungen aus dem westlichen Land­kreis Lud­wigs­burg nach Stuttgart angeboten werden. Ein Halt in Zuffenhausen oder Feuer­bach bei Fahrt über die S-Bahn-Gleise wäre dabei überlegenswert, um gerade die in der Studie identifizierten Fahrgastpotentiale in dieser Relation zu realisieren und dennoch kürzere Fahrzeiten als mit der S-Bahn zu ermöglichen, so der VCD. Für den Enzkreis und Pforzheim wäre auch eine Konzeption sinnvoll, bei der ein Zug­system von Pforzheim bis Vaihingen/Enz alle Halte bedient und dann über die Schnell­fahr­strecke als IRE nach Stuttgart fährt – dies hatte der VCD schon im Frühjahr dem Enzkreis vorgeschlagen. Angesichts dieser verschiedenen Möglich­keiten sollte aus VCD-Sicht deshalb nicht nur eine S-Bahn-Verlängerung, sondern gleich­wertig auch die anderen Varianten vertieft untersucht werden.

VRS-Information: http://www.region-stuttgart.org/i2ebridge/Sitzung?snr=41&sdate=1384297200000&gremium=VA-


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