VCD kritisiert Motorsportveranstaltung in Mühlacker am bundesweiten Mobil-ohne-Auto-Tag
Presseinformation Nr. 9/2008, Mühlacker, 13. Juni 2008
VCD empfiehlt CO2-Test für Neuwagen
Am kommenden Sonntag, 15. Juni, findet der bundesweite Aktionstag "Mobil-ohne-Auto" (MOA) statt - in Baden-Württemberg gibt es schon zum inzwischen neunzehnten Mal unter der Schirmherrschaft des Verkehrsstaatssekretärs Rudolf Köberle eine Vielzahl von Aktionen, an der sich über 120 Gemeinden beteiligen.
Haben vor 12 Jahren auch die Gemeinden zwischen Mühlacker und Bretten im Rahmen von Stadtbahn-Sonderfahrten an der MOA-Aktion teilgenommen, steuert die große Kreisstadt Mühlacker inzwischen einen Gegenkurs: "Mit einer lärmenden und stinkenden Motorsportveranstaltung am Bahnhof und einer großen Autoschau in der Innenstadt soll wohl ein Alternativprogramm zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik aufgezeigt werden", kritisiert Matthias Lieb, Landes- und Kreisvorsitzender des Umwelt- und Verbraucherverbandes Verkehrsclub Deutschland (VCD) den Veranstaltungsrahmen.
Dass am Mobil-Ohne-Auto-Tag Stadtfeste mit verkaufsoffenem Sonntag auch umweltfreundlicher und nachhaltiger ausgerichtet werden können, zeigt zum Beispiel das gleichzeitig stattfindende Jubiläum zu 100 Jahre Sommerbergbahn und 140 Jahre Enzbahn in Bad Wildbad. Dort wird für die Anreise die Stadtbahn und weitere Sonderzüge empfohlen. Auch in Pforzheim und Nagold sind ganze Straßen für den Autoverkehr gesperrt und an diesem Tag nur Fußgängern und Radfahrern vorbehalten.
Besuchern des Mühlacker Frühlings empfiehlt der VCD die Anreise mit Rad oder Bus und Bahn - außerdem sollten die Besucher die ausgestellten Autos auf ihren CO2-Ausstoß überprüfen. "Der europäische Grenzwert für Neufahrzeuge liegt bei 120 g CO2/km - doch die Mehrzahl der Neuwagen überschreitet diesen Wert deutlich", erklärt Matthias Lieb. "Übrigens ist der CO2-Ausstoß unmittelbar an den Spritverbrauch gekoppelt - sparsame Autos schonen sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt". Angesichts der Umweltzone, die in Mühlacker aufgrund zu starker Schadstoffbelastungen durch den Straßenverkehr eingerichtet wird, sollte sich jeder Bürger Gedanken machen, welchen Beitrag er zur Verbesserung der Umweltqualität, aber auch zum Klimaschutz leisten kann.
Ziel von MOA ist, die Bevölkerung vor Ort durch Mitmachen und eigenes Erleben zu einem umweltbewussteren Umgang mit den Verkehrsmitteln zu bewegen und somit zu Verkehrsreduktion, Umweltschutz, Erhalt von Mobilität und Wirtschaftlichkeit beizutragen.