VCD-Kritik an Vaihinger Logistik-Standort
Presseinformation Nr. 1/2008, Mühlacker, 06. Februar 2008
Verkehrsclub hat Verständis für Anwohner des Logistik-Standorts Vaihingen
Vaihinger Ansiedlungspolitik konterkariert Nachtfahrverbot auf B10/B35
In Vaihingen/Enz soll im Gewerbegiet "Perfekter Standort" ein großer Logistikbetrieb angesiedelt werden. Dies hatte der Gemeinderat Ende 2007 beschlossen. Die Interessengemeinschaft "Wohngebiet Altes Bahnhöfle" wehrt sich angesichts der absehbaren Lärmbelastung gegen die Ansiedlung.
Unterstützung in der Ablehnung der Ansiedlung eines großen Logistikers mit mehreren hundert täglichen LKW-Fahrten kommt vom Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland (VCD). VCD-Landes- und Kreisvorsitzender Matthias Lieb aus Mühlacker erklärte: "Logistik-Standorte sollten entweder in der Anlieferung einen Bahnanschluß haben oder aber an Gewerbegebieten mit Autobahnanschluß liegen, um die Verkehrsbelastungen zu minimieren". Die Lage im "Perfekten Standort" führt aber in der Region zu einem erheblich gesteigerten LKW-Aufkommen. Auf der B10 werden derzeit werktäglich 4171 LKW gezählt. Alleine durch den einen Logistikbetrieb wird sich dieses Aufkommen um 250 LKW, d.h. 500 Fahrten bzw. 12% erhöhen.
Besonders verwundert ist der VCD darüber, dass gerade Vaihingen/Enz sich für den Logistikstandort und damit den Zuwachs an LKW-Verkehr ausgesprochen hat. "Noch vor wenigen Monaten kämpfte Vaihingen für das LKW-Nachtfahrverbot bzw. eine LKW-Maut auf der B10, um die Belastungen durch den LKW-Verkehr zu vermindern", beklagt VCD-Vorsitzender Matthias Lieb. Heute trägt man aktiv zur Verstärkung der Verkehrsbelastung bei und schafft gleichzeitig neue Ausnahmeschlupflöcher für das Nachtfahrverbot - denn der Verkehr von und zum Logistikstandort fällt unter die Ausnahmeregelung und darf natürlich auch nachts fahren. "Das Beispiel ist exemplarisch für viele Bereiche - durch politische Fehlentscheidungen im lokalen Bereich werden Rahmenbedingungen stückweise verändert, die negative Auswirkungen an anderer Stelle nach sich ziehen - anschließend wird von der Politik beklagt, dass man nichts tun könne", so Matthias Lieb.