Presseinformation Nr. 4/2008, Mühlacker, 16. April 2008

Keine Sanierung des Bahnübergangs in Kleinsteinbach in Sicht

Seit knapp zwei Jahren befindet sich an der Bahnlinie Pforzheim - Karlsruhe am Bahnübergang in Kleinsteinbach eine sogenannte "Langsamfahrstelle". Alle Züge müssen dort auf 30 km/h abbremsen und dann wieder beschleunigen. "Durch diese Langsamfahrstelle entstehen Verspätungen und können in Karlsruhe ICE-Anschlüsse verpasst werden", kritisiert Matthias Lieb, Landes- und Kreisvorsitzender des Umwelt- und Verbraucherverbandes Verkehrsclub Deutschland (VCD) den nunmehr seit fast 2 Jahren bestehenden Zustand. Nach dem Bus-Unfall am Bahnübergang am 27.07.2006 wurde diese Langsamfahrstelle eingerichtet. Nach Ankündigungen der DB, im Sommer 2007 den Bahnübergang sanieren zu wollen, hat das Eisenbahn-Bundesamt nunmehr die DB-Planungen als ungenügend abgelehnt, so dass derzeit nicht abzusehen ist, wann die Langsamfahrstelle behoben wird.

Der VCD weist darauf hin, dass anstelle einer Langsamfahrstelle auch die Möglichkeit einer Sicherung durch Posten bestanden hätte. Dann könnten die Züge pünktlich verkehren und würden auch weniger Energie benötigen. Aus Kostengründen wählte DB Netz jedoch die Einrichtung der Langsamfahrstelle. "Hier sieht man exemplarisch, dass eine Trennung von Netz und Betrieb der Eisenbahn für die Fahrgäste sinnvoller wäre", erklärt Matthias Lieb: "Wären Fernverkehr und Nahverkehr nicht im gleichen Unternehmen wie der Netzbetreiber, würden diese Druck ausüben, damit die Langsamfahrstelle rasch behoben wird. So jedoch wird der Zustand zu Lasten der Fahrgäste leider akzeptiert".

Solange solche Langsamfahrstellen auf der IC-Strecke Stuttgart - Pforzheim - Karlsruhe bestehen und diese nicht mit Nachdruck beseitigt werden, sind Überlegungen nachvollziehbar, dass der IC-Verkehr auf dieser Strecke mittelfristig zur Disposition steht, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb: "Hier ist die Regionalpolitik gefordert, aktiv zu werden, damit nicht vollendete Tatsachen geschaffen werden".