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Licht und Schatten durch Sperrung der Bahnlinie Mühlacker-Bruchsal

Presseinformation Nr. 7/2008, Mühlacker, 15. Mai 2008

VCD kritisiert Bus-Notfahrplan und lobt Zugverbindung nach Karlsruhe

Ab Samstag, 17. Mai, bis Sonntag 26. Oktober wird die Bahnlinie Mühlacker - Bretten - Bruchsal wegen Bauarbeiten vollständig gesperrt. Die Regionalexpress-Züge Stutt­gart - Mühlacker - Heidelberg werden nach Karlsruhe mit Halt in Pforzheim und Dur­lach umgeleitet, zwischen Mühlacker und Bretten - Bruchsal wird ein Bus-Ersatz­verkehr eingerichtet. Der Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutsch­land, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD), weist Fahrgäste zwischen Mühl­acker und Bruchsal, aber auch zwischen Mühlacker, Pforzheim und Karlsruhe auf die veränderten Fahrplane hin: "Durch die Umleitung der Züge nach Karlsruhe anstatt Heidelberg entfällt für viele Fahrgäste von Ludwigsburg oder Bietigheim nach Pforzheim das Umsteigen in Mühlacker - außerdem bestehen zusätzliche schnelle Verbindungen von Pforzheim und Mühlacker nach Karlsruhe", erklärt VCD-Kreis­vor­sitzender Matthias Lieb aus Mühlacker. "Mit Abfahrt um 6:55 in Mühlacker und um 7:03 ab Pforzheim besteht morgens sogar eine günstige Verbindung zum TGV nach Paris in nur 3 ½ Stunden." Die zusätzlichen Züge ab Karlsruhe um 16:26 und 18:26 sind auch für den Berufsverkehr interessant.

Während die Verbindungen nach Karlsruhe durch die Sperrung zeitweise verbessert werden, ist der Bus-Ersatzfahrplan für die Fahrgäste zumindest zwischen Mühlacker und Bretten aus VCD-Sicht eine Zumutung: "In Mühlacker bestehen zwischen Zug und Ersatzbussen regelmäßig Umsteigezeiten von 15 bis 20 Minuten, gleichzeitig liegt die Busfahrzeit deutlich über der Fahrzeit der bisherigen Stadtbahn. So ver­län­gert sich z.B. für Berufspendler von Ölbronn nach Stuttgart die Fahrzeit von bisher 39 Minuten auf 70 Minuten, abends bei der Rückfahrt von 46 auf 65 Minuten. Dies bedeutet täglich 50 Minuten mehr Fahrzeit", rechnet Matthias Lieb vor. Deshalb geht der VCD davon aus, dass der Bus-Ersatzfahrplan nur von wenigen Fahrgästen genutzt werden wird und die Mehrzahl der bisherigen Fahrgäste der S9 auf den PKW umsteigen wird. "Es ist bedauerlich, dass die VCD-Vorschläge zur Optimierung des Busersatzverkehrs von der planenden Albtal-Verkehrsgesellschaft nicht auf­ge­griffen worden sind - die Fahrgäste sind jetzt die Leidtragenden", beklagt Matthias Lieb und fordert die Planer auf, die Kritik der Fahrgäste und Fahr­gast­verbände ernst zu nehmen und die Fahrpläne nachzubessern.