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Wegfall IC-Linie Karlsruhe – Nürnberg dauerhaft?

Presseinformation Nr. 17/2010, Mühlacker, 22. Dezember 2010

VCD: DB-Fernverkehr gescheitert

Bis zum Jahresende sollen die Intercity-Züge zwischen Karlsruhe und Nürnberg über Pforzheim, Mühlacker und Vaihingen/Enz fast vollständig und ersatzlos entfallen – dies ist Teil der „Lösung“ für die DB, um Zusatzzüge auf überlasteten Hauptstrecken fahren zu können. Die Entscheidung wird vom ökologischen Verkehrsclub VCD scharf kritisiert: „Winter und Weihnachtsreiseverkehr gibt es nicht erst in diesem Jahr, die Fahr­zeug­engpässe bei DB Fernverkehr sind auch schon seit Monaten bekannt – die DB hätte sich also schon frühzeitig auf den Winter vorbereiten und z.B. abgestellte Wagen reaktivieren können“, beklagt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb das derzeitige DB-Chaos. Schon seit Monaten sei die Wagenzahl bei den IC-Zügen zwischen Karlsruhe und Nürnberg immer weiter reduziert worden – nun erfolge also eine Woche nach dem Fahrplanwechsel die Bekanntgabe, dass der Zugverkehr ganz eingestellt werde, kritisiert Lieb: „Kurz nach dem Rauswurf des DB-Fern­verkehrs­vorstandes herrscht das totale Durcheinander –Konzepte sind nicht erkennbar, es regiert das Fahrplanchaos.“ Wenn schon die Ankündigungen der DB, auf den Winter vorbereitet zu sein, sich als völlig falsch erweisen, wie wolle dann dieses Unter­nehmen einen Stresstest für einen neuen Bahnhof durchführen und dabei glaub­würdig darlegen, dass dieser die geforderte Leistungsfähigkeit habe, fragt der VCD-Vor­sitzende angesichts des massiven Glaubwürdigkeitsverlustes insbesondere des DB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Rüdiger Grube.

Im vergangenen Jahr konnte die DB –aus ihrer Sicht erfolgreich – Konkurrenten, die in Deutschland Fernzüge fahren wollten, verhindern –heute wären nicht nur die Fahrgäste, sondern wohl auch die DB froh, wenn es zusätzliche Züge gäbe, die eingesetzt werden könnten“, erklärt Matthias Lieb. Es zeige sich wieder, dass ein Monopolunternehmen – noch dazu im Staatsbesitz – entweder einer effektiven Regulierung bedürfe, oder aber das Monopol müsse aufgebrochen werden. Die derzeitigen Zustände seien für die Fahrgäste eine Qual und mehr als eine Blamage für den selbsternannten „Mo­bi­li­täts­dienstleister Nr. 1“, so der VCD.

Für den VCD stelle sich die Frage nach der Perspektive für die IC-Linie Karlsruhe – Nürnberg, nachdem schon die Landesregierung im Generalverkehrsplan diese Linie aufgegeben habe und die DB kurzfristig die Züge einfach streiche. „Angesichts der starken Nachfrage zwischen Karlsruhe und Stuttgart wäre eigentlich das Angebot weiter auf einen 30-Minuten-Takt zu verdichten, anstelle Züge zu streichen“, stellt VCD-Landes­vorsitzender Matthias Lieb fest und fordert die Landesregierung auf, rasch die IRE-Verbindungen zwischen Stuttgart und Karlsruhe für einen 30-Minuten-Takt aus­zu­schreiben.


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