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VCD kritisiert Kürzung der DB-Schalteröffnungszeiten

Presseinformation Nr. 2/2010, Mühlacker, 30. Januar 2010

Falsche Angaben der DB

Die Kürzung der Öffnungszeiten des DB-Reisezentrums am Bahnhof Mühlacker ab dem 1. März 2010 wird vom Umwelt- und Verbraucherverband Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD), scharf kritisiert. Nachdem das Thema am kommenden Dienstag auf der Tagesordnung der Gemeinderäte in Mühlacker stehe, habe sich der VCD vorab in einem Brief an Oberbürgermeister Frank Schneider gewandt und darauf hingewiesen, dass die Argumentation der DB an mehreren Stellen falsch sei.

So sei nicht zutreffend, dass – wie von der DB behauptet – die dann gekürzten Öffnungszeiten denjenigen in Bruchsal oder Karlsruhe-Durlach entsprechen würden. Vielmehr öffnen die Schalter dort früher bzw. schließen später, auch gebe es dort keine Mittagspause, wie jetzt für Mühlacker geplant.

Besonders verärgert sei VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb aus Mühlacker über die späte morgendliche Öffnung des Reisezentrums: „Bislang können Pendler und Fernreisende Fahrkarten und Auskünfte schon ab 6:25 Uhr erhalten, zukünftig soll der Fahrkartenschalter erst nach dem morgendlichen Hauptverkehr um 8 Uhr öffnen“. Zwischen 6 und 9 Uhr morgens und zwischen 16 und 19 Uhr abends sei die Masse der Fahrgäste am Bahnhof Mühlacker unterwegs. Derzeit würden von diesen 6 Stunden immerhin montags 93%, dienstags bis freitags noch 76% abgedeckt. Zukünftig sei nur noch während 50% dieser Hauptzeiten geöffnet, beklagt der VCD. Gerade diese Einschränkung stelle eine massive Verschlechterung dar, während hingegen eine Mittagspause eher in Kauf genommen werden könne, so der VCD. Damit seien zukünftig weitere Umsatzrückgänge hausgemacht und der Boden für weitere Kürzungen bereitet, befürchtet der VCD. „Dabei hatten sich die Umsätze in den vergangenen Jahren in Mühlacker wohl ganz gut entwickelt“, meint Matthias Lieb: „Die DB führt in Ihrer Begründung nur für das Jahr 2009 einen Umsatzrückgang auf – dieser war aber der Wirtschaftskrise geschuldet“. Zu beachten sei aus VCD-Sicht auch, dass durch die Preisgestaltung der DB, Fahrkarten am Automaten billiger als im Reisezentrum anzubieten, am Schalter gerade die beratungs- und zeitintensiven komplizierten Fahrkarten verkauft würden. Ein Rückgang der Fahrkartenverkäufe sei damit kein aussagekräftiges Argument für eine Kürzung der Öffnungszeiten. Gerade auch die derzeitige Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit der DB im Fernverkehr führe zu Rückfragen und Erstattungsansprüchen, die natürlich keinen Umsatz erzeugten, aber Ansprechpartner vor Ort erforderten, so der VCD. Da die DB ihre Umsätze weitgehend im Nahverkehr im Bereich der Daseinsvorsorge und damit durch Steuermittel erziele, bestehe hier aus VCD-Sicht ähnlich zur Post eine – leider bislang nicht geregelte – Verpflichtung, Mindeststandards hinsichtlich Öffnungszeiten festzulegen.