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DB-Fernverkehr wird immer schlechter- IRE mit zusätzlichen Wagen

Presseinformation Nr. 15/2010, Mühlacker, 12. Dezember 2010

Der Fahrplanwechsel bei Bus und Bahn bringt für Fahrgäste im Enzkreis und Pforz­heim auf den ersten Blick nur wenige Änderungen, zeigt eine Analyse des öko­logi­schen Verkehrsclubs VCD. „Mit dem fünften Wagen an den IRE-Zügen zwischen Karls­ruhe, Pforzheim, Mühlacker, Vaihingen und Stuttgart wird eine langjährige VCD-Forderung endlich umgesetzt“, begrüßt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb aus Mühlacker die längeren Züge im Nahverkehr. „Doch gleichzeitig kürzt die DB bei den IC-Zügen auf der Strecke die Sitzplatzzahl und streicht auch gleich das Bistro –dabei sind gerade die IC-Züge um 16 und 18 Uhr ab Stuttgart jetzt schon völlig überfüllt“, beklagt Lieb. Der Wegfall der Sitzplätze und des Bistros sei nicht mangelnder Nachfrage geschuldet, erklärt der VCD, sondern sei Ergebnis der Probleme der DB mit den ICE-Zügen: „Die im IC zwischen Karlsruhe und Stuttgart fehlenden Wagen sind jetzt als ICE-Ersatz zwischen Frankfurt und Dresden im Einsatz“, beklagt Lieb das Krisen­manage­ment der DB, die seit Jahren die Reserven reduziert habe und nunmehr bei Störungen massiv in bestehende Verbindungen eingreifen müsse.

Nachdem bekannt wurde, dass die DB mit der Umsetzung von Stuttgart 21 auch die IC-Linie über Pforzheim streichen wolle, bemühe man sich wohl seitens der DB, be­son­ders diese IC-Linie für die Fahrgäste möglichst unattraktiv zu machen, habe man beim VCD den Eindruck. So entfalle an Samstagen um 15:06 Uhr ab Karlsruhe der IC über Pforzheim, Mühlacker und Vaihingen – vielmehr fahre der Zug nun über Bruch­sal.

Eine Einzelfahrt von Pforzheim nach Stuttgart koste im IC 21% mehr als im IRE – bei gleicher Fahrzeit, so der VCD. Es sei somit kein Wunder, dass bei den IRE-Zügen die Sitzplätze aufgestockt werden müssten, denn der Fahrgast könne für den höheren Fahrpreis keinen Mehrwert erkennen, kritisiert VCD-Chef Lieb. Mit dem Wegfall des Bordbistros und immer weniger Sitzplätzen bestehe aus VCD-Sicht keine Recht­fertigung mehr für den Preisunterschied – außer dass für die IC-Fahrkarte 19% Mehr­wert­steuer, für die Fahrkarte im IRE nur 7% Mehrwertsteuer zu bezahlen sei. „Hier sieht man, dass auch die Steuerpolitik des Bundes starken Einfluss auf das Ver­kehrs­angebot nimmt. Mit einer Fahrkarte des Fernverkehrs bekommt der Staat vom Fahr­gast die Steuer­einnahmen, die der Staat dann zur Subventionierung des Nah­verkehrs verwendet –das versteht keiner“, beklagt Matthias Lieb. Einheitliche Steuer­sätze und einheitliche Fahrpreise für Fern- und Nahverkehr würden hingegen das Angebot für die Fahrgäste einfacher und transparenter und damit letztendlich attraktiver machen, so der VCD.


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