VCD vermisst Radförderung in Mühlacker
Presseinformation Nr. 15/2014, Mühlacker, 23. November 2014
Mehr Fahrradabstellplätze in Bahnhofstraße gefordert
Verwundert ist der ökologische Verkehrsclub VCD, dass sich die Stadtverwaltung Mühlacker per Gemeinderatsbeschluss als „fahrradfreundlich“ erklären will, ohne dafür tatsächlich Maßnahmen zu ergreifen.
Zwar wurden vor über zehn Jahren tatsächlich Verbesserungen im Radverkehr durch die Einrichtung von Radabstellanlagen am Bahnhof vorgenommen – doch seither gab es eher Rückschritte als Verbesserungen, beklagt Matthias Lieb, VCD-Landesvorsitzender aus Mühlacker. Die Stadtverwaltung räume ja tatsächlich ein, dass sie zur Förderung des Autoverkehrs einzelne Radbügel entfernt habe, verweist der VCD auf den Text der Vorlage.
„Tatsächlich gibt es in der oberen Bahnhofsstraße als der Haupteinkaufsstraße in Mühlacker –abgesehen von den wenigen Stellplätzen an der Drehscheibe - keine Fahrradständer, um Räder sicher abzuschließen –deshalb sind Radfahrer darauf angewiesen, ihre Räder an Masten oder Bäume anzuschließen“, beklagt Matthias Lieb. Werden Räder vor den Geschäften abgestellt, sei für die Fußgänger auf den oft schmalen Fußwegen kein Platz mehr, beklagt Lieb. Die Verwaltungsvorlage zeichne aus Sicht des VCD ein viel zu rosiges Bild der Lage, was zeige, dass der Verwaltung offensichtlich der Blick aus der Radfahrerperspektive fehle, so der VCD.
Regelmäßig werde in Mühlacker über den zu starken Autoverkehr in der Bahnhofstraße geklagt – einfache Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs zur Entlastung, wie sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder würden aber nicht umgesetzt, kritisiert Lieb. Auch der Beschlussvorschlag, den City-Manager mit den Geschäftsinhabern über die Aufgabe von Autostellplätzen zugunsten von Radabstellanlagen diskutieren zu lassen, zeige wenig Engagement der Verwaltung, tatsächlich Verbesserungen für den Radverkehr erreichen zu wollen – denn hier werde die Verantwortung einfach weitergereicht, bilanziert der VCD.
Wenn Mühlacker wirklich „fahrradfreundlich“ werden wolle, solle Mühlacker der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK-BW) beitreten – dort gebe es Hilfestellung und Hinweise zu Fördermitteln, um mit relativ wenig Aufwand den Radverkehr in Mühlacker tatsächlich zu fördern und auszubauen, erklärt Lieb. Der starke Anteil des Autoverkehrs in der Innenstadt liege auch an der heutigen Unattraktivität des Radverkehrs, stellt der VCD fest.
Infos:
Gemeinderatsvorlage:
Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK-BW):
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