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VCD fordert Barrierefreiheit für Bahnhof Mühlacker

Presseinformation Nr. 4/2012, Mühlacker, 14. Mai 2012

über 5.000 tägliche Nutzer am Bahnhof Mühlacker

Nachdem der Gemeinderat Mühlacker kürzlich eine städtische Beteiligung am barriere­freien Ausbau des Bahnhofs Mühlacker in Frage gestellt hatte, wendet sich der ökologische Verkehrsclub VCD als Interessenvertretung der Fahrgäste mit einem Brief an den Oberbürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden.

Der VCD verweist auf die Bedeutung des Bahnhofs Mühlacker – über 5.000 Bus- und Bahn-Fahrgäste werden dort täglich gezählt. „Barrierefreiheit nutzt allen Fahrgästen: Fast jeder Fahrgast ist in irgendeiner Weise mobilitätseingeschränkt, sei es, dass er mit Koffern, einem Kinderwagen oder einem Fahrrad unterwegs oder auf einen Rollstuhl an­gewiesen ist“, erläutert VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb den Nutzen eines barriere­freien Zugangs zu den Zügen. Dazu gehöre nicht nur der Zugang zu den Bahn­steigen, sondern ebenso der stufenlose Einstieg in die Züge.

Letztendlich kämen diese Investitionen den Fahrgästen und damit Einwohnern und Besuchern Mühlackers zugute und seien eben nicht „für die Bahn“, sondern für Mühl­acker wichtig und sinnvoll, so der VCD.

In der Vergangenheit habe die Stadt Mühlacker deshalb selbst immer wieder auf die Aufnahme ins Bahnhofsmodernisierungsprogramm gedrängt – Bundes- und Landes­politiker hätten sich dafür eingesetzt, so Matthias Lieb. Es sei immer klar gewesen, dass sich dafür Mühlacker auch finanziell engagieren müsse, erklärt Matthias Lieb.

Wenn der Gemeinderat nun den Eindruck erwecke, dass er eigentlich keine Not­wendig­keit für eine Mitfinanzierung beim barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Mühl­acker sehe, würde dies aus VCD-Sicht – angesichts der finanziellen Begrenztheit des Bahnhofs-Modernisierungsprogramms für Baden-Württemberg und dem hohen Be­darf an Barrierefreiheit an anderen Bahnhöfen, die bislang nicht für dieses Pro­gramm vorgesehen sind, dazu führen, dass in Mühlacker ein Torso entstünde und andere Kommunen Ihren Bürgern und Fahrgästen mit den weiteren Zuschüssen des Landes und des Bundes das ermöglichen würden, was der Mühlacker Gemeinde­rat seinen Bürgern und Fahrgästen verwehren würde: einen barrierefreien Bahnhof als attraktive, einladende Visitenkarte und Eingangstor für die Stadt.

Der VCD appelliert deshalb an den Gemeinderat, bei der weiteren Debatte und den Abstimmungen für dieses Projekt die Interessen der Bürger und Fahrgäste zu berück­sichtigen.

Hinsichtlich des Projektumfanges könnte – so der VCD - mit der DB und dem Land Baden-Württemberg geklärt werden, ob in einem ersten Schritt eventuell nur die Gleise 1, 2, 3 und 50 barrierefrei ausgestaltet werden, das aber evtl. für Gleis 5 (Richtung Heidelberg) die Investitionen für Aufzug und Bahnsteigerhöhung zurück­gestellt werden, da auch Fahrpläne machbar wären, die auf die regelmäßige Nutzung des Gleises 5 verzichten – damit könnten aus Sicht des VCD die Kosten nicht unerheblich reduziert werden.


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