VCD begrüßt neues Busangebot von Pforzheim nach Stuttgart Flughafen/Messe
Presseinformation Nr. 6/2012, Mühlacker, 27. Mai 2012
Preisverzerrung durch Schienenmaut
Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt das neue Busangebot von Karlsruhe und Pforzheim zum Stuttgarter Flughafen und zur Messe, das am 2. Juni startet: „Die schnelle Direktverbindung per Bus ist für Fluggäste und Messebesucher eine preiswerte und bequeme Alternative zum PKW oder Fahrdiensten“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.
Der VCD weist darauf hin, dass der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Rülke aus Pforzheim zunächst ein vom Land zu subventionierendes Zugangebot gefordert hatte, während nun ein eigenwirtschaftliches Angebot eines Busbetreibers zustande kam: „Das Land ist für den Schienenpersonennahverkehr zuständig, das sind per Definition Verbindungen bis 50 Kilometer oder einer Stunde Reisezeit –die knappen Finanzmittel dürfen nicht für Flughafenzubringerverbindungen zweckentfremdet werden –deshalb begrüßt der VCD die gefundene privatwirtschaftliche Lösung“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.
Positiv seien auch die gut merkbaren Fahrpläne (Abfahrt Karlsruhe zur vollen Stunde, Abfahrt Pforzheim zur halben Stunde), so der VCD. „Angesichts der hohen Verkehrsdichte auf der Autobahn bleibt es allerdings spannend, ob der Fahrplan eingehalten werden kann und wie wartende Fahrgäste über Verspätungen informiert werden“, gibt Matthias Lieb zu bedenken.
Die Fahrpreise mit 11 Euro für die Strecke Pforzheim – Flughafen Stuttgart lägen im Vergleich zur Bahnfahrkarte (16,40 ohne bzw. 17,50 Euro mit IC) deutlich günstiger – hier sei die Bahn durch politische Rahmenbedingungen benachteiligt, von denen der Bus profitiere, so Lieb: „Während der Zug für jeden Kilometer eine Schienenmaut und für jeden Bahnhofshalt eine Stationsgebühr bezahlen müsse, fahre der Bus mautfrei auf der Autobahn“. Hier sei die Bundesregierung gefordert, im Rahmen der Deregulierung des Fernbusverkehrs die Nutzungsbedingungen der Bundesautobahnen und der Bundesschienenwege anzugleichen, um Wettbewerbsverzerrungen zu verhindern, so der VCD.
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