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Mobilitätskonzept nicht oberflächlich behandeln!

Pressemitteilung 7/2005, 19. Februar 2005

Mobilitätszentrale für den Enzkreis in Mühlacker einrichten

Angesichts der Schadstoffbelastung in der Mühlacker Luft entlang der Bundesstrasse muss für Mühlacker ein Luftreinhalteplan erstellt werden. Darauf weist der Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD) im Vorfeld der Sitzung des Verwaltungsausschusses der Stadt Mühlacker hin, bei der das Mobilitätskonzept für Mühlacker vertiefend beraten werden soll. "Dieses Gutachten über ein Grobkonzept für umweltfreundliche Mobilität, Mobilitätsmanagement und Mobilitätsberatung wurde schon im Dezember 2001 der Stadtverwaltung übergeben - erst heute beschäftigt man sich in Mühlacker damit intensiver", beklagt VCD-Kreisvorsitzender Matthias Lieb. Erfreulicherweise wurden zwar unabhängig vom Gutachten in den vergangenen Jahren viele Ansätze zu umweltfreundlicherer Mobilität verfolgt, so z.B. der neue Stadtbusverkehr, die Fahrradabstellplätze und Fahrradboxen an den Bahnhöfen in Mühlacker - doch ein Mobilitätskonzept aus einem Guss wurde bislang nicht umgesetzt. Das vorliegende Gutachten zeigt viele bestehende Schwachstellen auf, angefangen von fehlenden Übergangstarifen zum Stuttgarter Verkehrsverbund, über mangelhafte Ausschilderung (z.B. Wegweisung Richtung Maulbronn durch Enzberg mit der Folge von zusätzlichem Durchgangsverkehr) bis hin zu verbesserungsbedürftiger Ausleuchtung der Tiefgaragen. Deshalb ist dem VCD die Verwaltungsempfehlung "Kenntnisnahme" zu wenig: Eine intensive Beschäftigung mit dem Thema ist erforderlich", mahnt Lieb an.

Schwerpunkt des Gutachtens ist die Forderung nach einer Mobilitätsberatung, damit die Nutzer die zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel intelligenter als heute einsetzen. "So wäre es z.B. sinnvoll, wenn mehr Beschäftigte im Mühlacker Einzelhandel mit Bus und Bahn anreisen würden - denn dann würden den Einkäufern mehr Parkplätze zur Verfügung stehen", erklärt Lieb die Zusammenhänge.

"Bevor in einem Luftreinhalteplan Verkehrsverbote ausgesprochen werden müssen, sollte durch Beratung versucht werden, der Bevölkerung die inzwischen meist sehr guten Bus- und Bahnangebote näher zu bringen", so VCD-Chef Lieb. Der VCD hat hierfür ehrenamtlich schon mit einem ÖPNV-Schnupperkurs bei der Volkshochschule mögliche Ansätze aufgezeigt. Doch allein ehrenamtlich ist dies nicht zu schaffen.

Deshalb empfiehlt der VCD die Einrichtung einer Mobilitätszentrale als zentrale Anlaufstelle im Bahnhof Mühlacker einzurichten. Um dies wirtschaftlich umsetzen zu können, sollte neben der DB und den Stadtwerken auch der Enzkreis und der Verkehrsverbund ins Boot geholt werden. "Hierbei ist zu beachten, dass Mühlacker als Große Kreisstadt ruhig einige Einrichtungen, die dann für den gesamten Kreis zuständig sind, erhalten sollte - es muss nicht alles in der kreisfreien Stadt Pforzheim angesiedelt werden", erklärt Lieb auch als ehemaliger Stadtrat. Da es im Enzkreis in der Vergangenheit schon Überlegungen zur Einrichtung einer solchen Mobilitätszentrale in Pforzheim gegeben hat, sollte dies nochmals mit Umsetzungsschwerpunkt in Mühlacker angegangen werden - gerade auch im Hinblick auf die schlechte Luft in Mühlacker (nicht nur im Gemeinderat).

Die Pressemitteilung als Word-Datei (ca. 40KB)