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VCD fordert Kooperation zwischen den Verkehrsverbünden

Pressemitteilung VCD Pforzheim Enz, 10. Dezember 2003

City-Ticket der DB weiter ausdehnen

Das neue Angebot „City-Ticket“ der Deutschen Bahn AG ermöglicht zukünftig ohne Aufpreis auch die Nutzung von Bus, U-Bahn und Straßenbahn in über 40 Großstädten in Deutschland. Der Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD), begrüßt diese "deutliche Vereinfachung im Tarifdschungel der Verkehrsverbünde", wie VCD-Kreisvorsitzender Matthias Lieb betont. Damit können Fahrgäste von Mühlacker oder Pforzheim nach Freiburg, Frankfurt, München oder Berlin fahren, incl. Nutzung von U-Bahn, Bus und Straßenbahn am Zielort. Erhältlich ist diese Fahrkarte vorläufig allerdings nur für BahnCard-Inhaber und nur für Fahrten von über 100 Kilometern Entfernung. „Somit kann dieses Angebot vom Enzkreis aus gerade nicht für Fahrten nach Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg oder Mannheim genutzt werden, obwohl diese Städte am Cityticket teilnehmen“, bedauert Matthias Lieb und ergänzt: „Gerade Richtung Stuttgart wäre ein ähnliches Angebot dringend notwendig. Die Grenzlinie in Vaihingen/Enz zwischen den benachbarten Verkehrsverbünden VVS (Stuttgart) und VPE (Pforzheim) muss durch Kooperationsangebote endlich überwunden werden. Hier sind Politik und Verkehrsunternehmen gefordert, endlich kundengerechte Angebote für die Gelegenheitsfahrer zu schaffen.

Die Preiserhöhung der DB im Nahverkehr in Höhe von 4,1%, die der VCD unangemessen hoch findet - bei gleichzeitig mangelhafter Pünktlichkeit - könnte zwar durch die Nutzung von Fahrkarten der Verkehrsverbünde umgangen werden. Doch der VCD vermißt sowohl beim Pforzheimer Verkehrs­verbund als auch beim größeren Stuttgarter VVS die Bereitschaft, die Probleme, die der Fahrgast beim Erwerb von Verbundfahrkarten, die nicht nur für die Bahnstrecke, sondern auch noch für den örtlichen Nahverkehr gelten, zu beheben. "Dass die Fahrgäste in Vaihingen/Enz aus dem Zug aussteigen, eine Fahrkarte am Auomaten lösen und 30 Minuten später mit dem nächsten Zug weiterfahren sollen, kann ja wohl keine ernsthafte Problemlösung sein", zeigt Matthias Lieb die derzeitigen Zustände auf. Ähnliche Verhältnisse bestehen auch in Remchingen (Wilferdingen-Singen) und Bretten Richtung Karlsruher Verkehrs­verbund. Diese Probleme treten in Baden-Württemberg besonders ausgeprägt und häufig auf, bestehen doch gerade hier viel zu viele kleine und kleinste Verkehrsverbünde, während in anderen Bundesländern einheitliche Tarife durchgängig landesweit gelten. Zu Beginn der Eisenbahnzeit vor 150 Jahren waren die damaligen Staatsbahnen kundenorientierter als die heutigen Verbünde und Eisenbahngesellschaften, erinnert Lieb: So gab es schon 1854 einen "Verbund­fahr­schein" von Stuttgart nach Pforzheim mit Gültigkeit von Stuttgart bis Mühlacker im Zug und zwischen Mühlacker und Pforzheim in der Pferdekutsche.