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Fahrgastverband PRO BAHN und Verkehrsclub Deutschland (VCD) für Fusion mit Karlsruher Verkehrs{{shy}}verbund

Pressemitteilung VCD Pforzheim Enz, 23. Januar 2003

Die Kreistagsvorlage des Enzkreises zum Thema "Größerer Verbundraum im Öffentlichen Nahverkehr" wurde von den Fahrgast- und Verbraucherverbänden PRO BAHN Nordschwarzwald und Verkehrsclub Deutschland, Kreisverband Pforzheim/Enzkreis e.V. (VCD), einer umfangreichen Prüfung unterzogen.

Während die Enzkreisverwaltung - gestützt auf Zahlen des Verkehrs­verbundes Pforzheim-Enzkreis (VPE) - zum Ergebnis kommt, eine Fusion mit dem Karlsruher Verkehrs­verbund (KVV) sollte nicht angestrebt werden, da dies für den Fahrgast zu teuer komme, widerlegen PRO BAHN und VCD in ihrer Stellungnahme die Argumente, die gegen eine Fusion sprechen.

"Die VPE-Untersuchung stützt sich auf die Annahme, dass die Zonen in beiden Verbünden gleich groß seien", erläutert VCD-Kreisvorsitzender Matthias Lieb. "Eine VCD-Untersuchung über alle Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg ergab jedoch, dass im Durchschnitt die KVV-Zonen um 18%größer als die VPE-Zonen sind". Führt man die VPE-Berechnungen auf dieser Basis durch, so Diplom-Wirtschaftsmathematiker Lieb, liegen die Fahrkartenpreise von KVV und VPE durchschnittlich auf gleichem Niveau. Problematisch ist vielmehr der unterschiedliche Zuschnitt der VPE-Zonen. So muss heute der Fahrgast im VPE für die Strecke Mühlacker - Vaihingen (8 Kilometer) den gleichen Preis wie für die Strecke Mühlacker - Bretten (17 km) entrichten.

"Das Fahrkartenangebot sollte sich nach den Bedürfnissen der Fahrgäste, und nicht nach den Kreisgrenzen ausrichten", fordert PRO BAHN-Vorsitzender Dieter Zaudtke. "Es ist ein Anachronismus, dass die Züge zwischen Karlsruhe, Pforzheim und Stuttgart durch drei verschiedene Verbünde fahren, der Fahrgast aber keine durchgehende Verbundfahrkarte lösen kann."

PRO BAHN und VCD fordern deshalb die Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit dem KVV.

Aber auch Richtung Stuttgart sind Kooperationen mit dem Stuttgarter Verkehrs­verbund (VVS) dringend erforderlich. Dazu gehören gemeinsame Tageskarten für den Gelegenheitsfahrgast ebenso wie kreisgrenzüberschreitende Angebote für Monatskarten.

"Während in anderen Bundesländern die Verkehrsverbünde im Interesse des Fahrgastes miteinander kooperieren, bilden in Baden-Württemberg 19 (Kleinst-)Verbünde und Kooperationen einen Tarifdschungel sondersgleichen", beklagt VCD-Tarifexperte Lieb. Hier ist neben der Einsicht der Kreisverwaltungen, im Interesse ihrer Bürger nicht nur Lösungen für Fahrten innerhalb der Kreise anbieten zu wollen, auch das Land gefordert, die Zuschüsse an die Verkehrsverbünde vom Grad der Kooperation mit den Nachbarverbünden abhängig zu machen.